Fachliche Qualifikationen für eine Karriere im Datenschutzrecht

Welche fachlichen und formalen Qualifikationen sind für Juristen wichtig, die als externer Datenschutzbeauftragter bzw. als Berater, Consultant oder auch Auditor im Bereich Datenschutz arbeiten wollen? Diese Frage stellt sich nicht nur Absolventen eines juristischen Studiengangs, sondern auch erfahrenen Juristen und Rechtsanwälten, die angesichts des boomenden Arbeitsmarktes eine Karriere mit Datenschutzrecht anstreben. Klaus Foitzick, Vorstand der activeMind AG und Geschäftsführer der Kanzlei activeMind.legal erklärt, auf welche Hard Skills es ihm als Arbeitgeber wirklich ankommt.

Welche formalen Qualifikationen sind wichtig?

Die allermeisten Datenschutzberater sind Juristen. Zwar spielen auch technische und organisatorische Kenntnisse eine wichtige Rolle. Am wichtigsten ist jedoch ein gutes Verständnis des Rechts und der Rechtsanwendung.

Der formale Universitätsabschluss ist dabei zweitrangig. Theoretisch qualifiziert auch ein Master in Rechtswissenschaften für eine Beratertätigkeit zum Datenschutzrecht. Volljuristen und zugelassene Rechtsanwälte haben allerdings in Kanzleien und im internationalen Kontext meist bessere Karrierechancen. Auch ein LL.M. kann sehr sinnvoll sein.

Welche fachlich-juristischen Qualifikationen sind wichtig?

Die größere Herausforderung besteht darin, dass das Datenschutzrecht kein eigenständiger Lehrbereich an den juristischen Fakultäten ist. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass deshalb kaum ein Absolvent die notwendigen Fachkenntnisse bereits mitbringt.

Sehr vorteilhaft ist es jedoch, wenn Absolventen der Rechtswissenschaften sich bereits während des Studiums theoretisch mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), dem (neuen) Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und dem Telemediengesetz (TMG) befasst haben.

Wer darüber hinaus während des Studiums in einem Praktikum Zusatzqualifikationen bzw. Anwendungswissen zum Datenschutzrecht erworben hat, ist für einen Berufseinstieg als Datenschutzjurist schon sehr gut aufgestellt. Darüber hinaus bieten viele Industrie- und Handelskammern eine Fortbildung zum Datenschutzbeauftragten an. Diese Schulungen richten sich zwar nicht nur an Juristen, vermitteln aber einen guten Eindruck dessen, welche Aufgaben einen Datenschutzbeauftragten bzw. auch Datenschutzberater zukommen.

Welche sonstigen fachlichen Qualifikationen sind gefragt?

Datenverarbeitungen finden in aller Regel IT-basiert statt. Zumindest grundlegende IT-Kenntnisse und eine gewisse technische Affinität sind deshalb für werdende Datenschutzexperten ein Muss. Zwar können die allerwenigsten Juraabsolventen selbständig einen Windowsserver konfigurieren; sie sollten aber wenigstens wissen, was eine Firewall von einem Feuerlöscher unterscheidet.

Angesichts internationaler Märkte und grenzüberschreitender Datenverarbeitungen ist es fast schon müßig darauf hinzuweisen, dass sehr gute Englischkenntnisse unabdingbar sind. Weitere Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung bringen karrieretechnisch Vorteile mit sich. Wer darüber hinaus die Datenschutzgesetze eines andere (europäischen) Landes sehr gut kennt, macht sich für Arbeitgeber im Bereich des Datenschutzrechts mitunter besonders interessant.

Fazit: Fachliche Qualifikationen bereiten nur bedingt auf den Job vor

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass gewisse fachliche Qualifikationen vorhanden sein können und sollten, wenn Absolventen oder auch Juristen mit Berufserfahrung im Datenschutzrecht Karriere machen wollen. Wie die praktische Umsetzung rechtlicher Vorgaben beim Klienten am besten funktioniert, lässt sich jedoch erst beim Berufseinstieg erlenen.

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