Soft Skills für die Karriere als Datenschutzexperte

Datenschutzexperten sind auf dem Arbeitsmarkt mehr denn je gefragt. Doch welche Soft Skills sollten Juristen bzw. Absolventen eines rechtswissenschaftlichen Studiums mitbringen, wenn sie erfolgreich Karriere als Datenschutzberater machen wollen? Klaus Foitzick, seit vielen Jahren Arbeitgeber im Bereich des unternehmerischen Datenschutzes, erklärt, wie der typische Datenschutzjob abläuft und über welche Schlüsselkompetenzen Bewerber dafür verfügen sollten.

Welche Soft Skills sind im Umgang mit Klienten gefragt?

Der Job als Datenschutzbeauftragter bzw. Berater, Consultant oder auch Auditor im Bereich des Datenschutzrechts entspricht nicht unbedingt einer „normalen“ Anwaltstätigkeit. Die juristische Tätigkeit ist primär eine beratende und prüfende. Die gerichtliche Rechtsvertretung spielt hingegen (bisher) kaum eine Rolle.

Datenschutzjuristen haben in aller Regel direkten Kundenkontakt und müssen viel kommunizieren. Ausgeprägte soziale Kompetenzen gehören deshalb zu den wichtigsten Soft Skills, die Absolventen und Berufseinsteiger mitbringen sollten. Insbesondere als (externer) Datenschutzbeauftragter gehen Juristen eine meist langjährige Vertrauensbeziehung mit den Klienten ein. Gleichzeitig zu prüfen und zu beraten kann dabei eine mitunter schwer zu erfüllende Doppelrolle sein.

Wem es mehr liegt, allein am Schreibtisch komplexe juristische Abhandlungen in höchster Präzision zu verfassen, der sollte sich ggfs. ein anderes Rechtsgebiet suchen. Wer jedoch Spaß daran hat, direkt mit Menschen zu kommunizieren und in der Lage ist, rechtliche Sachverhalte verständlich zu erklären, verfügt bereits über eine wichtige Kernkompetenz für einen Job als Datenschutzconsultant.

Welche Soft Skills erfordert das Datenschutzrecht an sich?

Zu den gefragten persönlichen oder auch personalen Kompetenzen gehört insbesondere ein hoher Problemlösungswille. Denn selbst Datenschutzexperten mit vielen Jahren Berufserfahrung stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen. Die digitale Transformation der Wirtschaft schreitet bekanntlich technologisch und auch organisatorisch schneller voran, als die Gesetzgebung und auch die Rechtsprechung. Deshalb ist eine enorme Vielfalt an kreativen Speziallösungen für die verschiedensten Datenverarbeitungen bei Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodellen gefragt.

Absolventen eines Jurastudiums, aber auch erfahrene Juristen oder Rechtsanwälte, die mit dem Datenschutzrecht Karriere machen wollen, sollten sich diesbezüglich wirklich selbstkritisch einschätzen: Wer sich selbst eher als „Bedenkenträger“ versteht, ist von den Herausforderungen als Datenschutzberater höchstwahrscheinlich überfordert. Juristen, die hingegen jeden Tag quer- und neudenken wollen und können, erwartet ein wirklich spannender Job, bei dem sie schnell Projektverantwortung übernehmen können.

Welche Soft Skills braucht es im Unternehmen?

Zu den oben aufgeführten berufsspezifischen Schlüsselkompetenzen (und natürlich den Hard Skills, den fachlichen Qualifikationen) kommen selbstverständlich Soft Skills, die für die Arbeit im Team selbst wichtig sind. Hierbei setzt jeder Arbeitgeber andere Schwerpunkte. Weil Datenschutzjuristen aber eher nicht in den sehr arbeitsteiligen Großkanzleien arbeiten (siehe das Thema Berufseinstieg), sind sowohl Teamfähigkeit als auch Durchsetzungsfähigkeit gefordert. Selbstständiges Arbeiten in ggfs. flachen Hierarchien oder sogar selbstorganisierten Teams ist für Juristen nicht unbedingt normal – sollte aber erlernt werden.

Bei der activeMind AG und unserer Kanzlei activeMind.legal legen wir zudem großen Wert auf eine gute Portion Humor, freundschaftliches Miteinander, interkulturelle Kompetenzen und soziales Engagement.

Fazit: Ein spannender Job – aber nicht für jeden!

Juristen, die Unternehmen beim Datenschutzrecht beraten wollen, sollten über ausgeprägte Soft Skills verfügen – insbesondere über soziale, kommunikative und kreative Kompetenzen. Oder etwas flapsig ausgedrückt: Wer bei seiner Arbeit gerne direkten Kundenkontakt hat und schnell Projektverantwortung übernehmen will, ist hier genau richtig.

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Fachliche Qualifikationen für eine Karriere im Datenschutzrecht

Welche fachlichen und formalen Qualifikationen sind für Juristen wichtig, die als externer Datenschutzbeauftragter bzw. als Berater, Consultant oder auch Auditor im Bereich Datenschutz arbeiten wollen? Diese Frage stellt sich nicht nur Absolventen eines juristischen Studiengangs, sondern auch erfahrenen Juristen und Rechtsanwälten, die angesichts des boomenden Arbeitsmarktes eine Karriere mit Datenschutzrecht anstreben. Klaus Foitzick, Vorstand der activeMind AG und Geschäftsführer der Kanzlei activeMind.legal erklärt, auf welche Hard Skills es ihm als Arbeitgeber wirklich ankommt.

Welche formalen Qualifikationen sind wichtig?

Die allermeisten Datenschutzberater sind Juristen. Zwar spielen auch technische und organisatorische Kenntnisse eine wichtige Rolle. Am wichtigsten ist jedoch ein gutes Verständnis des Rechts und der Rechtsanwendung.

Der formale Universitätsabschluss ist dabei zweitrangig. Theoretisch qualifiziert auch ein Master in Rechtswissenschaften für eine Beratertätigkeit zum Datenschutzrecht. Volljuristen und zugelassene Rechtsanwälte haben allerdings in Kanzleien und im internationalen Kontext meist bessere Karrierechancen. Auch ein LL.M. kann sehr sinnvoll sein.

Welche fachlich-juristischen Qualifikationen sind wichtig?

Die größere Herausforderung besteht darin, dass das Datenschutzrecht kein eigenständiger Lehrbereich an den juristischen Fakultäten ist. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass deshalb kaum ein Absolvent die notwendigen Fachkenntnisse bereits mitbringt.

Sehr vorteilhaft ist es jedoch, wenn Absolventen der Rechtswissenschaften sich bereits während des Studiums theoretisch mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), dem (neuen) Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und dem Telemediengesetz (TMG) befasst haben.

Wer darüber hinaus während des Studiums in einem Praktikum Zusatzqualifikationen bzw. Anwendungswissen zum Datenschutzrecht erworben hat, ist für einen Berufseinstieg als Datenschutzjurist schon sehr gut aufgestellt. Darüber hinaus bieten viele Industrie- und Handelskammern eine Fortbildung zum Datenschutzbeauftragten an. Diese Schulungen richten sich zwar nicht nur an Juristen, vermitteln aber einen guten Eindruck dessen, welche Aufgaben einen Datenschutzbeauftragten bzw. auch Datenschutzberater zukommen.

Welche sonstigen fachlichen Qualifikationen sind gefragt?

Datenverarbeitungen finden in aller Regel IT-basiert statt. Zumindest grundlegende IT-Kenntnisse und eine gewisse technische Affinität sind deshalb für werdende Datenschutzexperten ein Muss. Zwar können die allerwenigsten Juraabsolventen selbständig einen Windowsserver konfigurieren; sie sollten aber wenigstens wissen, was eine Firewall von einem Feuerlöscher unterscheidet.

Angesichts internationaler Märkte und grenzüberschreitender Datenverarbeitungen ist es fast schon müßig darauf hinzuweisen, dass sehr gute Englischkenntnisse unabdingbar sind. Weitere Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung bringen karrieretechnisch Vorteile mit sich. Wer darüber hinaus die Datenschutzgesetze eines andere (europäischen) Landes sehr gut kennt, macht sich für Arbeitgeber im Bereich des Datenschutzrechts mitunter besonders interessant.

Fazit: Fachliche Qualifikationen bereiten nur bedingt auf den Job vor

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass gewisse fachliche Qualifikationen vorhanden sein können und sollten, wenn Absolventen oder auch Juristen mit Berufserfahrung im Datenschutzrecht Karriere machen wollen. Wie die praktische Umsetzung rechtlicher Vorgaben beim Klienten am besten funktioniert, lässt sich jedoch erst beim Berufseinstieg erlenen.

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Jobaussichten für Datenschutzexperten

Juristen, die sich auf das Datenschutzrecht spezialisiert haben, profitieren von äußerst guten Jobaussichten. Durch die seit Mai 2018 anwendbare EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist der Bedarf an Datenschutzexperten massiv angestiegen.

Auch in Zukunft dürften Datenschutzjuristen auf dem Arbeitsmarkt stark gefragt bleiben. Denn einerseits wird die DSGVO alle betroffenen Unternehmen noch über Monate – wenn nicht sogar dauerhaft – beschäftigen. Andererseits kommt sehr bald die ePrivacy-Verordnung der EU – und damit erneuter Arbeitsaufwand in Sachen Datenschutz und Informationssicherheit.

Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom unter 500 Unternehmen in Deutschland bestätigt diese Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. So geben 61 Prozent der befragten Unternehmen an, dass die Rekrutierung von Datenschutzexperten sehr schwierig ist. Ähnlich viele Unternehmen (57 Prozent) sagen: Der Markt für Personal im Bereich Datenschutz ist nahezu leergefegt.

Doch nicht nur Unternehmen, die einen (internen) betrieblichen Datenschutzbeauftragten engagieren wollen, suchen händeringend nach Datenschutzexperten. Auch spezialisierte Beratungsgesellschaften und Kanzleien wie die activeMind AG und die activeMind.legal schreiben viele Jobs im Bereich des Datenschutzrechts und der Informationssicherheit aus. Denn für die allermeisten Unternehmen ist es auch unter der DSGVO am effektivsten, spezialisierte Rechtsanwälte bzw. juristische Consultants als externe Datenschutzbeauftragte zu bestellen.

Studierende und Absolventen eines juristischen Studienganges, die sich bei diesen hervorragenden Jobaussichten auf das Datenschutzrecht spezialisieren wollen, sind gut beraten, bei einer entsprechend profilierten Kanzlei bzw. Consultingagentur anzufangen. Denn einerseits ist das Datenschutzrecht an den meisten Hochschulen kein eigenes Lehrgebiet. Andererseits gilt es vor allem zu erlernen, wie die Vorschriften in der Praxis umgesetzt werden können.

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