Die Position des externen Datenschutzbeauftragten ist mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) deutlich populärer geworden. Doch wie sieht der Job eines externen Datenschutzbeauftragten überhaupt aus? Was prägt den Berufsalltag? Wie wird man ein Datenschutzbeauftragter und welche Voraussetzungen muss man mitbringen? Dr. Evelyne Sørensen erklärt, worauf es bei diesem Beruf ankommt.
Interner und externer Datenschutzbeauftragter
Unternehmen, in denen mindestens zwanzig Mitarbeiter personenbezogene Daten verarbeiten, müssen in der Regel einen Datenschutzbeauftragten bestellen. Unabhängig von der Mitarbeiterzahl trifft diese Bestellpflicht auch Unternehmen, die besondere Arten personenbezogener Daten (z. B. Gesundheitsdaten) verarbeiten oder wenn die Kerntätigkeit des Unternehmens die Erhebung, Verarbeitung, Nutzung oder Übermittlung personenbezogener Daten ist.
Ein Mitarbeiter kann als interner bzw. betrieblicher Datenschutzbeauftragter bestellt werden. Die Person muss dafür einige Anforderungen wie Fachkunde und persönliche Eignung erfüllen.
Wer hingegen als externer Datenschutzbeauftragter bestellt werden will, muss deutlich mehr beherrschen. Denn wer in Unternehmen verschiedener Branchen und mit diversen Datenverarbeitungen beraten, schulen und prüfen soll, muss zahlreiche juristische, technologische und auch organisatorische Fragestellungen klären können.
Fachliche Qualifikationen des externen Datenschutzbeauftragten
Der Abschluss eines juristischen Studiums ist für die Tätigkeit als externer Datenschutzbeauftragter zwar nicht vorgeschrieben, im Prinzip aber notwendig. Denn die zu prüfenden Datenverarbeitungen müssen in Übereinstimmung mit der gesamten Rechtsordnung sein – und nicht nur mit der DSGVO und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Relevant sind etwa das Wettbewerbsrecht und auch zivilrechtliche Fragen. Externe Datenschutzbeauftragte ohne eine ausreichende juristische Qualifikation stoßen hier sehr schnell an ihre Grenzen oder machen fatale Fehler.
Neben den juristischen Kenntnissen sind vor allem technische Fachkenntnisse gefragt, insbesondere im Bereich der Informationssicherheit. Aufgrund der oft grenzüberschreitenden Datenverarbeitungen und der Internationalisierung des Rechts sind zudem gute Fremdsprachenkenntnisse unabdingbar.
Ausführliche Informationen bietet unser Ratgeber zu den fachlichen Qualifikationen für eine Karriere im Datenschutzrecht.
Soft Skills des externen Datenschutzbeauftragten
Der Job des externen Datenschutzbeauftragten erfordert viel Mandantenkontakt. Auch ist die Doppelrolle als Berater und Prüfer nicht immer leicht zu meistern. Wer diesen Berufsweg einschlagen will, sollte also gute soziale Kompetenzen mitbringen.
Auch ein ausgeprägter Problemlösungswille ist für eine Karriere als externer Datenschutzbeauftragter notwendig. Denn die beratenen Unternehmen kommen meist aus verschiedenen Branchen, haben unterschiedliche Geschäftsmodelle und ggfs. Standorte in verschiedenen Ländern. Darüber hinaus entstehen durch den technologischen Wandel immer neue Datenverarbeitungen, die ggfs. noch nicht eindeutig vom geltenden Recht geregelt sind. Hier gilt es regelmäßig quer- und neuzudenken.
Mehr dazu gibt es in unserem Artikel zum Thema Soft Skills für Datenschutzberater.
Berufsalltag des externen Datenschutzbeauftragten
Der Berufsalltag eines externen Datenschutzbeauftragten wird vor allem eines nicht: langweilig. Denn wer diesen Job meistern will, bekommt (zumindest bei der activeMind AG) schnell Projektverantwortung und eigene Mandanten. Die Beziehung zwischen externem Datenschutzbeauftragten und Mandanten ist meist eine langjährige und von intensiver Zusammenarbeit geprägt.
Zu den Aufgaben des externen Datenschutzbeauftragten gehört es, die Unternehmensleitung zu beraten, Mitarbeiter zu schulen und Datenverarbeitungen zu prüfen. Viele dieser Tätigkeiten lassen sich vom eigenen Büro aus durchführen (z. B. regelmäßige Statusgespräche mit den Mandanten), Vor-Ort-Prüfungen und Vor-Ort-Schulungen gehören aber auch zum Joballtag.
Während die gerichtliche Vertretung (noch) keine große Rolle im Beruf des externen Datenschutzbeauftragten spielt, kann die Kommunikation mit der jeweiligen Aufsichtsbehörde durchaus notwendig sein. Auch der direkte Umgang mit Betroffenen, also Menschen deren Daten durch die Mandanten verarbeitet werden, gehört in der Regel zu den Aufgaben des externen Datenschutzbeauftragten.
Fazit: Kein Job wie jeder andere
Der Job als externer Datenschutzbeauftragter gehört zu den spannendsten und kommunikativsten, die man als Jurist bzw. Rechtsanwalt angehen kann. Darüber hinaus ist diese Tätigkeit eine wirklich sinnstiftende. Denn der externe Datenschutzbeauftragte hilft Unternehmen (Compliance, Wettbewerbsfähigkeit, Glaubwürdigkeit) ebenso, wie den Menschen, deren personenbezogene Daten gesetzeskonform verarbeitet werden.
Als Consultant bzw. Auditor der activeMind AG werden Sie für zahlreiche Unternehmen als externer Datenschutzbeauftragter bestellt. Bewerben Sie sich noch heute für diese neue Herausforderung!